Fiber to the Home (FTTH), auch bekannt als Fiber to the Premises (FTTP), ist ein bahnbrechender Ansatz für die Bereitstellung blitzschneller Internetverbindungen. Dabei werden Glasfaserkabel von einem zentralen Knotenpunkt bis zu den einzelnen Gebäuden verlegt, um einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang zu gewährleisten. Die Einführung von FTTH bedeutet für die Computernutzer einen erheblichen Sprung bei den Verbindungsgeschwindigkeiten im Vergleich zu anderen Technologien.
FTTH bietet das Potenzial für Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbps), ein bemerkenswerter Sprung gegenüber den typischen Kabelmodem- oder DSL-Verbindungen, die um das 20- bis 100-fache zurückliegen. Allerdings kann die flächendeckende Einführung von FTTH mit erheblichen Kosten verbunden sein, da neue Kabelverbindungen von bestehenden Glasfaserleitungen zu den einzelnen Nutzern verlegt werden müssen.
In bestimmten Regionen gibt es bereits FTTC-Dienste (Fiber to the Curb), bei denen Glasfaserkabel bis zu den Bordsteinen in der Nähe von Häusern oder Unternehmen verlegt werden. Diese Kabel übertragen dann die Signale über Kupferleitungen an die Endnutzer und bilden so ein wichtiges Glied in der Verbindungskette.
Wie funktioniert FTTH?
Die Besonderheit von FTTH liegt im direkten Anschluss von Glasfaserkabeln an Häuser, Wohnkomplexe und Gewerbebetriebe. FTTH stützt sich für die letzte Strecke der Telekommunikation überwiegend oder vollständig auf Glasfasern und nutzt Lichtsignale, um eine hervorragende Leistung zu erzielen.
In FTTH-Zugangsnetzen gehen die Glasfaserkabel von einer Zentrale aus und durchlaufen einen Glasfaserverteiler. Diese Kabel durchqueren anschließend einen Netzzugangspunkt (AP) und erreichen schließlich die einzelnen Wohnungen über ein Endgerät, das als zentraler Verteilerkasten fungiert.
FTTH-Architektur und Schlüsselkomponenten
Fiber to the Home (FTTH) wird durch den Einsatz von zwei verschiedenen Systemen zur Übertragung von Daten über Glasfaserkabel mit Hilfe von Lichtsignalen ermöglicht: Aktive optische Netze (AONs) und passive optische Netze (PONs).
AONs basieren auf elektrisch betriebenen Vermittlungseinrichtungen, um Signale an bestimmte Nutzer zu leiten. Im Gegensatz dazu verwenden PONs optische Splitter, um Signale zu leiten, obwohl sie immer noch elektrisch betriebene Geräte sowohl am Quell- als auch am Empfangsende des Netzes benötigen.
Beide Systeme finden in FTTH-Implementierungen Anwendung, wobei jedes seine eigenen Vorteile bietet. PONs sind jedoch aufgrund ihrer Kosteneffizienz bei der Installation und ihrer Fähigkeit, hochleistungsfähige Konnektivität zu liefern, die häufigere Wahl.
Die Netztopologie von PONs umfasst die folgenden Komponenten:
- Optisches Leitungsterminal (OLT), das sich in der Zentrale des Diensteanbieters befindet.
- Optische Netzeinheiten (ONUs), die näher an den Räumlichkeiten des Endnutzers positioniert sind.
- Ein optisches Verteilernetz zwischen OLT und ONU, das für die Aufteilung und Verteilung des Signals auf dem Weg durch das PON zuständig ist.
Vorteile von FTTH
Der Hauptvorteil von Fiber to the Home (FTTH) liegt in der überlegenen Netzleistung. FTTH bietet höhere Geschwindigkeiten über größere Entfernungen und übertrifft damit die Möglichkeiten älterer Koaxialkabel, Twisted-Pair-Kabel und DSL. Außerdem bietet FTTH im Vergleich zu alternativen Verbindungsmethoden eine wesentlich größere Bandbreite.
Im Folgenden sind einige der Vorteile aufgeführt, die sich aus der verbesserten Bandbreitenkapazität von FTTH ergeben:
- Verbesserte Leistung für hochauflösendes Videostreaming: FTTH sorgt für flüssigeres und unterbrechungsfreies High-Definition-Videostreaming auf beliebten Anwendungen wie YouTube und Roku und bietet so ein beeindruckendes Seherlebnis.
- Flexibilität bei der Aufrüstung: FTTH ermöglicht Infrastruktur-Upgrades, ohne dass die Glasfaser selbst ausgetauscht werden muss. Netzwerkexperten können die umgebende Infrastruktur verbessern und so das Netzwerk zukunftssicher machen.
- Überlegene Geschwindigkeiten über größere Entfernungen: FTTH übertrifft frühere Technologien durch schnellere Internetgeschwindigkeiten über größere Entfernungen, so dass die Nutzer auch in entlegenen Gebieten von einer zuverlässigen Verbindung profitieren können.
- Bessere Leistung als andere Glasfaserkonfigurationen: FTTH unterscheidet sich von anderen Glasfaserkonfigurationen durch die direkte Verbindung zu den Wohnhäusern. Die Möglichkeit, die übrigen Netzwerksegmente mit Ethernet- oder Koaxialkabeln zu vervollständigen, gewährleistet effiziente und zuverlässige Verbindungen für die Endnutzer.
- Zusammenfassend lässt sich sagen, dass FTTH eine leistungsstarke Lösung ist, die nicht nur den heutigen Anforderungen gerecht wird, sondern auch einen Weg für eine nahtlose Netzerweiterung und -entwicklung in der Zukunft bietet.
Fiber to the x (FTTx) erklärt
FTTH ist eine spezifische Variante des umfassenderen Begriffs „Fiber to the x“ (FTTx), wobei das „x“ für den spezifischen Punkt im Netz steht, an dem ein Glasfaserkabel angeschlossen wird, um Dienste für nahe gelegene Gebäude bereitzustellen. Bei jeder FTTx-Variante ist der Übergangspunkt zwischen Glasfaser und Metallkabel unterschiedlich. Alle FTTx-Varianten sind Katalysatoren für die Weiterentwicklung des Zugangs der nächsten Generation und führen zu einer verbesserten Geschwindigkeit und Qualität des Breitbandnetzes.
FTTH oder Fiber to the Home (Glasfaser bis zum Haus) verdankt seinen Namen der Tatsache, dass Glasfaserkabel direkt bis zum Haus des Nutzers verlegt werden. Netzwerkexperten verwenden häufig Begriffe wie Fiber to the Building (FTTB) und Fiber to the Premises (FTTP) austauschbar mit FTTH. Die Netzstruktur bleibt die gleiche, da diese Begriffe zusammenfassend Standorte beschreiben, an denen Glasfasernetze direkt angeschlossen werden.
Der feine Unterschied zwischen FTTH und FTTB liegt darin, dass bei FTTH Glasfasern direkt an die Wohneinheiten angeschlossen werden, wobei ein Gebäude mehrere solcher Einheiten enthalten kann. Bei FTTB werden Glasfasern an das Gebäude angeschlossen, während Metallkabel bis zu einzelnen Einheiten wie Wohnungen oder Büros innerhalb des Gebäudes reichen.
Es gibt zahlreiche weitere FTTx-Varianten:
- Fiber to the Node (FTTN): Bei dieser Variante wird eine Glasfaserverbindung zum Netzwerkschrank oder -knoten hergestellt, von wo aus das Signal auf Kupferkabel übertragen wird.
- Glasfaser bis zum Endgerät (FTTT): Glasfaserkabel werden direkt an die Desktop-Geräte in einem Büro angeschlossen.
- Glasfaser bis zum Büro: Ähnlich wie bei FTTT wird ein Glasfaserkabel an einen Mini-Switch am Schreibtisch eines Benutzers in einem Büro angeschlossen. In der Regel verfügt ein Büro über mehrere Switches im Gebäude, die alle von einer zentralen Stelle aus verwaltet werden.
- Glasfaser bis zur Straße (FTTS): FTTS liegt zwischen FTTB und Fiber to the Curb (FTTC). Der Übergang zum Kupferkabel ist näher am Gebäude als bei FTTC, aber weiter entfernt als bei FTTB, das direkt mit dem Gebäude verbunden ist.
- Glasfaser bis zum Verteilerpunkt (FTTdp): FTTdp ist eine Mischform von FTTC und FTTN. Der Glasfaserendpunkt wird mit dem letzten möglichen Verteilerpunkt verbunden, bevor er das Gebäude des Endkunden erreicht.
- Innerhalb der FTTx-Kategorie gibt es zahlreiche weitere Abkürzungen, wobei der Hauptunterschied zwischen ihnen der genaue Punkt ist, an dem die Glasfaserverkabelung endet und die Metallverkabelung übernimmt.
Es ist erwähnenswert, dass sich Fixed Wireless etwas von FTTH unterscheidet. Anstatt am Glasfaserendpunkt von der Glasfaser auf eine Metallverkabelung umzusteigen, überträgt Fixed Wireless ein drahtloses Signal in die Wohnung und macht so die Verkabelung im letzten Segment des Netzwerks überflüssig, wo normalerweise die meisten Installationskosten anfallen.
Die Entwicklung von FTTH
Seit seinen Anfängen in den 1980er Jahren hat sich Fiber to the Home (FTTH) erheblich weiterentwickelt, um den ständig wachsenden Netzwerkanforderungen der modernen Welt gerecht zu werden. Viele Glasfaserkabel, die in den 1980er Jahren verlegt wurden, sind auch heute noch in Betrieb, was ihre dauerhafte Flexibilität und Nützlichkeit unter Beweis stellt. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Fortschritte in der Glasfasertechnologie zu Kostensenkungen und vereinfachten Installationsverfahren geführt. Infolgedessen haben FTTH und Glasfaser in letzter Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung bei der Einführung und Nutzung erlebt. Dieses Wachstum spiegelt das anhaltende Engagement für die Verbesserung der Konnektivität und die Erfüllung der steigenden Anforderungen unserer vernetzten Gesellschaft wider.